SIE WAR SCHÖN,
STUR UND FURCHTLOS
ELSA STACKELBERG WAR DIE GRÄFIN, DIE ES LIEBTE ZU TANZEN,
ZU SPAßEN UND SICH MIT SCHÖNEN DINGEN ZU UMGEBEN.
IHRE KREATIVITÄTFAND IM LAUFE IHRES LEBENS VERSCHIEDENE AUSDRUCKSFORMEN, UND ALSPRINZ BERTIL IHRE GARTENMÖBEL AUF DER NORRKÖPING AUSSTELLUNG,NU64, ENTDECKTE, WAR DAS DER STARTSCHUSS FÜR DAS UNTERNEHMEN FRI FORM UND FÜR ELSA ALS MÖBELDESIGNERIN.
DAS LEBEN VON ELSA STACKELBERG IST EINE SPANNENDE UND FARBEFROHE GESCHICHTE
DIESE BEGINNT IN OSLO IM JAHR 1929. SIE WUCHS IN EINEM KLEINBÜRGERLICHEN HAUS ALS EINZIGES KIND AUF UND GEWÖHNTE SICH SCHON FRÜH DARAN, ALLEIN ZU SPIELEN UND IHRE FANTASIE ZU ENTWICKELN. DOCH DIE GLÜCKLICHE UND GEBORGENE KINDHEIT IN NORWEGEN FAND EIN JÄHES ENDE, ALS DER KRIEG KAM.
Elsa und ihre Mutter mussten über die Grenze nach Schweden fliehen. Schließlich wurde sie bei einer Familie in Uppsala untergebracht, wo sie zur Schule ging und sich größtenteils allein durchschlagen musste.
Doch der Krieg endete, und die Familie wurde in Oslo wiedervereint.
Elsa begann ihr Studium an der Kunsthochschule und interessierte sich vor allem für Mode, aber mit der Heirat mit dem Arzt Kit Colfach wurde sie, wie viele andere Frauen dieser Zeit, Hausfrau.
Im Jahr 1950 zog die Familie nach Västervik, wo Kit eine Stelle als Chefarzt im Krankenhaus antrat, doch die Rolle der Hausfrau passte nicht auf Dauer zu Elsa. Ihre Kreativität brauchte Ausdruck, und so begann sie, Schmuck zu fertigen.
Nun war Elsa wirklich auf den Geschmack für kreative Projekte gekommen. Sie entwarf einen Osterhahn, Hönebjer, und überzeugte NK, diesen ins Sortiment aufzunehmen. Kurz vor Ostern schmückten sie alle Schaufenster entlang der Hamngatan mit dem Hahn. Auch entwarf sie einen Rock für das exklusive Modehaus Märthaskolan, der unter den gut gekleideten Damen jener Zeit sehr beliebt wurde.
Nun war das Jahr 1960, und Elsa heiratete den Grafen Benny Stackelberg, der auf dem Gut Stensnäs lebte und eine Landwirtschaft betrieb. Einige Jahre später wurde die Landwirtschaft aufgegeben, und stattdessen begann man, vorgefertigte Einfamilienhäuser zu produzieren. Eines davon sollte auf der Norrköpings-Ausstellung NU64 präsentiert werden, doch es fehlte etwas für die Veranda des Hauses. Da entwarf Elsa den Liegestuhl 31, der den Beginn ihrer neuen Karriere als Möbeldesignerin markierte.
Prinz Bertil war einer der Besucher der Ausstellung und blieb einzig beim Liegestuhl stehen. Er fragte, wo man diesen kaufen könne, und Elsa antwortete, dass er gerne das ausgestellte Exemplar mitnehmen könne. Sie könne weitere anfertigen, und genau das taten Elsa und Benny. Die vorgefertigten Häuser wurden aufgegeben, die Produktion der Gartenmöbel übernahm, und Fri Form wurde gegründet.
WÄHREND ELSA ENTWARF, BAUTE BENNY DIE FABRIK AUF
DIE FABRIK, DIE DIE MÖBEL PRODUZIERTE. BENNY HATTE EINE LEIDENSCHAFT FÜR TECHNIK, UND MIT HILFE DES GUTSHOF-SCHMIEDS WURDEN NEUE MASCHINEN GEFERTIGT, UM DIE PRODUKTION ZU VEREINFACHEN.
Das Geld, das sie verdienten, wurde anfangs dafür verwendet, das Herrenhaus in seinen früheren Glanz zu versetzen. Elsa führte das Kommando und sorgte dafür, dass die Renovierungsarbeiten ganz nach ihren Vorstellungen verliefen.
Gleichzeitig blühte Fri Form auf. Das Unternehmen hatte 5–6 festangestellte Mitarbeiter, aber während der Wintermonate arbeiteten 15–20 Personen in der Produktion, die meisten davon lokale Bauern.
Im Frühling kehrten sie dann zur Landwirtschaft zurück. Dann begann auch die hektische Zeit, in der die Produkte an alle Wiederverkäufer in Schweden und international geliefert werden mussten.
Im Sommer arbeitete Elsa an der Gestaltung neuer Möbel und führte viele und lange Diskussionen über die Machbarkeit der Produktion ihrer Ideen. Könnte man nicht nur einige Details ändern, um die Produktion zu vereinfachen? Meistens setzte sich Elsa durch. Sie hatte eine klare Vorstellung davon, was schön und ästhetisch war; andernfalls ließ sie es bleiben. Die Materialwahl war von großer Bedeutung, alles sollte von höchster Qualität sein. Beim Einkauf von Holz und Stoffen war man sehr sorgfältig und beauftragte nur Lieferanten mit den besten Materialien.
Dann war es Zeit für den Verkauf. Elsa und Benny packten ihr Auto und machten sich auf eine lange Reise durch Europa, besuchten alle ihre Wiederverkäufer und nahmen Bestellungen auf. Die schöne Elsa war eine ausgezeichnete Verkäuferin ihrer Produkte, und die Reisen wurden auch zu einer Art Urlaub für sie. Sie besuchten Ausstellungen, Museen, Einrichtungsgeschäfte und sammelten Inspiration für neue Produkte und Modelle.
KLASSISCHE GARTENMÖBEL
GUSTAF GUSTAFSSON PFLEGT DAS ERBE
KLARE LINIEN, KEINE SCHNÖRKEL. DIE KLASSISCHEN UND ELEGANTEN GARTENMÖBEL SIND WIE GESCHAFFEN FÜR EIN HERRENHAUS. SIE VERMITTELN EINEN HAUCH VOM GUTEN LEBEN, DAS DIE FARBENFROHE GRÄFIN STACKELBERG ALS ERBE FÜR KOMMENDE GENERATIONEN HINTERLÄSST.
Anfang der Neunzigerjahre wurde das Unternehmen von der Familie Gustafsson übernommen, und der Betrieb wurde nach Halmstad verlegt. Heute wird das Unternehmen von Gustaf Gustafsson geleitet, dessen Leidenschaft es ist, Elsas ikonische Formensprache zu bewahren und weiterzuentwickeln – für viele kommende Generationen.